Auf meiner Reise war ich mal allein unterwegs, mal in Begleitung. Es fühlte sich an, als ob mein Leben selbst das Drehbuch geschrieben hatte und ich nur eine Rolle darin spielte.

In herausfordernden Zeiten habe ich gelernt, meine Kräfte bewusst einzusetzen, um neue Kompetenzen zu entwickeln und über meine Grenzen hinaus zu agieren. In den Erholungsphasen meines Lebens habe ich dann meine Seelen-Wunden versorgt und mich von alten Lasten geheilt. Durch die vielen durchlebten Rollen habe ich meine Identität stetig weiterentwickelt.

In erster Linie bin ich Kind meiner Eltern und eine Schwester für meine Geschwister, aber auch Schülerin, Lehrende für Kinder und Erwachsene, Mutter für meine eigenen Kinder und Freund als auch "Feind" für Freunde und Bekannte. Die Liste ist schier endlos.

Mein Leben hat mich immer wieder überrascht, wie vielfältig ein Mensch doch sein kann, abhängig davon, welche Erfahrungen und Prägungen während der Lebenszeit geschahen. Das einzig gleichbleibende bestand darin, dass jeder Tag eine neue Chance mit sich bringt, von vorne zu beginnen.

In persönlichen Gesprächen werde ich oft gefragt, woher ich die Biografie oder persönliche Geschichte der anderen Person so präzise einschätzen kann, obwohl ich die Person eben erst kennengelernt habe.

Darauf kann ich nur antworten: „Ich kenne nicht die persönliche Geschichte, ich erkenne nur das Muster und die Dynamik der Geschichte. Auf der Bewusstseinsebene existiert kein DU und ICH, sondern es gibt das ES. Und das macht die eine oder andere Situation wiedererkennbar.“